Social Media geschädigt: Zu viel Druck

Wieviele Stunden am Tag verbringst du eigentlich auf Instagram, Facebook, TikTok und Co? Bei mir waren es (inklusive WhatsApp) zwischen vier bis sechs Stunden am Tag. Ich konnte es nicht fassen als ich mir diese Statistik auf meinem Handy angesehen habe. Betrachtet hatte ich sie mir nachdem ich mich für eine Social Media Pause entschieden hatte und zu der kam es aufgrund eines schlechten Gefühls…

Social Media macht Druck

Ja, das klingt nun total bescheuert aber es ist doch wahr. Ich würde sogar soweit gehen, dass es Krank macht. Das Social Media mich krank gemacht hat! Ich neige dazu mich mit anderen Menschen zu vergleichen und sehe dabei stets das Beste in ihnen. Die tolle Figur, die Disziplin, die guten Noten, das saubere Haus, die tolle Mutter…. Ich folge den Profilen, Himmel die Menschen an und will das dann auch schaffen. Dabei berücksichtige ich nicht, dass es sich bei jedem Thema um eine andere Person handelt und ich denke auch gar nicht daran, dass ihre Leben sich in keiner weise mit meines vergleichen lässt. Ich sehe das Ideal und das will ich dann auch oder viel mehr die fünf Ideale. Die tägliche Berieselung mit den tollen Storys und den schönen Beiträgen zwangen mich dazu, es nachzumachen. Person A mit der tollen Figur trinkt abends Tee weil es gesund ist, so gut tut usw? Dann muss ich auch Tee trinken und trainieren und zwar das selbe Programm wie sie. Zeitgleich zeigt Person B wie diszipliniert sie sich auf die nächste Klausur vorbereitet und das müsste ich jetzt eigentlich auch. Nur doof das Person C, die vorbildliche Mutter, genau jetzt süße Osterhasen mit ihren Kindern bastelt und ich habe ja noch gar nichts zu Ostern mit meinen Kindern gebastelt. Ganz plötzlich hab ich da also drei Dinge die ich gleichzeitig machen muss weil ich ja all diese perfekten Menschen nacheifern möchte und alles genauso gut machen will wie jeder einzelne davon. Natürlich klappte das nicht und das Person A Kinderlos ist und Hauptberuflich Fitnesstrainierin ist, Person B bei ihren Eltern lebt und somit keine weiteren Verpflichtungen hat als ihr Studium und Person C eine Hausfrau ist dessen Ehemann sie wunderbar unterstützt, sehe ich selbstverständlich nicht.

Ich brauchte eine Pause

Ich baute einen so enormen Druck auf mir auf und wurde regelrecht süchtig nach diesen perfekten Menschen, dass ich mich nur noch schlecht fühlte. Ich konnte natürlich nicht so gut sein wie sie und ich konnte natürlich nicht alles auf einmal machen. Ich fühlte mich unzureichend, wie eine Versagerin! Gott sei dank erkannte ich rechtzeitig das ich eine Pause von Social Media brauche und das fiel mir richtig schwer. Die Apps zu löschen, brachte ich nicht über mein Herz also verschwanden sie in einen Ordner auf der letzten Desktop Seite meines Handys. Die Versuchung trotzdem drauf zu klicken war am ersten Tag enorm groß. Es gehörte irgendwie zu meinem Tagesablauf und plötzlich hatte ich Zeit. Kein TikTok beim Kaffee trinken, kein Instagram Update nach dem aufstehen und kein Facebook vor dem schlafen gehen. Vier Stunden mehr Freizeit am Tag…. Allerdings spürte ich am Abend eine Erleichterung. Es war schwer nicht drauf zu klicken und gleichzeitig ein gutes Gefühl.

Eine Woche funkstille

Die viele Zeit brachte mich dazu mal darüber nachzudenken was ich eigentlich gerne mache. Was macht mich eigentlich glücklich? Ich kaufte ein Wollknäuel um an mein altes Hobby, dem stricken, wieder anzuknüpfen und ein neues Bullet Journal landete ebenfalls in meinem Einkaufswagen. Das Bullet Journal sollte aber diesmal kein Kalender werden sondern mein „Happy Buch“. Es sollte voller positiver Dinge stecken, glücklich machende Zitate, Wunschlisten usw. Nach der ersten Woche kehrte ich langsam in die virtuelle Welt zurück. Nach zwei tagen merkte ich allerdings schon das ich mir eigene Regeln aufstellen muss.

Nur so weit es mich glücklich macht

Ich setzte mir Social Media Zeiten fest um nicht wieder abzustürzen. All diese Netzwerke sollen mich inspirieren, motivieren, informieren und amüsieren. Sie sollen mich nicht unter Druck setzen oder gar depressiv machen.

Warum ich das schreibe? Ich weiß das es vielen genauso geht wie mir und ich möchte euch dazu ermutigen den Konsum mal für eine Zeitlang einzuschränken um einfach mal zu probieren wie es euch ohne Social Media geht. Versucht es und schaut ob es euch besser oder schlechter geht.