Ein halbes Jahr Alleinerziehende

Am 1. Oktober ist es soweit: ein halbes Jahr alleinerziehend. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht und was in dieser Zeit so alles passiert ist oder eben auch nicht. In manchen Dingen bin ich viel weiter als ich es erwartet hatte während ich an anderen Punkten noch kämpfe. Wer hier schon länger mitliest oder mir auf Instagram folgt (https://www.instagram.com/die_hausmutter/) weis vielleicht noch wie ich am Anfang meine neue Freiheit ausgekostet hatte und mal gucken wollte wer ich denn ohne Mann bin. Zum Nachlesen findest du hier: https://www.die-hausmutter.de/2019/06/06/auf-der-suche-nach-sich-selbst/ einen Beitrag von mir.

Ein halbes Jahr Achterbahn

Etwas das ich so nicht erwartet hatte, war das Gefühlschaos. Nicht weil ich so schrecklich doll unter der Trennung gelitten habe (das habe ich so gar nicht), sondern die Energie die ich plötzlich hatte und der tiefe Fall und die leere nach den Kämpfen. Es gibt Tage an denen ich morgens mit bester Laune aufstehe und am Abend zu Tode betrübt ins Bett gehe. Das ist auch etwas das ich wirklich abgrundtief hasse. Ich mag es nicht erschöpft, gestresst, leicht reizbar oder traurig zu sein und schon gar nicht in diesem ausmaß! Außerdem belaste ich andere damit was ich noch mehr hasse aber derzeit bleibt mir schlicht und einfach nichts anderes übrig.

Wahre Freunde

Etwas das genau so kam wie ich es erwartet hatte und dann doch irgendwie so ganz anders waren die Freundschaften. Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt und mir blieben nicht viel übrig aber die, die blieben unterstützen mich wunderbar. In dieser Zeit habe ich sogar jemand neues kennengelernt der mir geholfen hat wie kein zweiter und ich weiß nicht was ich ohne ihn in so manchen Situationen gemacht hätte oder wo ich jetzt stehen würde. Freunde und auch meine Familie wurden wichtiger als jemals zuvor. Sie tragen mich und treten mich.

Die Frau ohne Mann

Ganz am Anfang stellte ich mir die Frage wer ich denn nun bin und so wirklich weiß ich das noch immer nicht. Es kommt stets auf meine Stimmung an. Mal bin ich selbstbewusst, fröhlich und liebevoll. In anderen Situationen bin ich schüchtern, traurig und zickig. Mal sage ich meine Meinung und mal schluck ich alles runter. Ich weiß aber das ich Frei bin und unabhängig.

Was ich gelernt habe

  • Keiner hat das Recht mich zu verletzen, egal in welcher Form
  • Ich bin unabhängig
  • Es gibt bessere Männer
  • Ich kann nicht alles alleine meistern
  • Mach es gleich richtig, friedlich gibt es nicht!
  • Ich habe besseres verdient
  • Ich muss ruhiger werden
  • Es lohnt sich

Halbzeit… noch sechs Monate bis zur Scheidung und ich freue mich darauf.